US-Diesel


Schon in den 70ern Jahren wurde die S-Klasse (Baureihe 116) als Diesel hergestellt und in die USA exportiert. Wie bei der Baureihe 126 wurden die Diesel nicht in Europa angeboten. Erst seit 1991, als die neue S-Klasse (W140) vorgestellt wurde, hat man den Diesel auch bei Uns angeboten.

Vom 116er gab es nur einen Diesel-Modell. Es war ein 300SD (überarbeiteter Turbo aus dem W123) und wurde von Mai 1978 bis September 1980 gebaut. Obwohl er also gerade mal 2 Jahre lang angeboten wurde, endstanden 28.634 Stück. Zum Vergleich, vom 450SEL 6.9 wurden nicht einmal 8.000 hergestellt und dieser wurde ja doppelt so lange gebaut. Der erste 300SD hatte einen Reihen-Fünf-Zylinder Turbodiesel-Motor mit 115PS.

Der erste 126er als Diesel wurde 1980 angeboten. Es war ein 300SD mit dem o.g. Turbodiesel-Motor und nun 120PS. Dieser wurde bis August 1985 angeboten und wurde dann von dem im Februar 1985 vorgestellten 300SDL (145PS) ersetzt. Dieser hatte den neuen Sechszylinder-Motor aus der Baureihe 124. Der längere und stärkere SDL sollte den schwachen Verkauf in den USA wieder ankurbeln. Er wurde ohne Erfolg im Herbst 1987 eingestellt, nachdem 13.830 Einheiten produziert woren sind. Vom „Vorgänger“ 300SD wurden 78.725 Stück hergestellt. Er wurde also fast so oft hergestellt wie die Limousinen 380SE und SEL zusammen!

Kurz vor Produktionsende im Sommer 1990 wurde der Diesel wieder eingeführt. Diesmal gleichzeitig als Kurz- und Langversion. Beim 350SD / SDL wurde der Hubraum auf 3.449ccm erhöht. Die Leistung betrug 136PS. Nachdem sich die Dieseleuphorie in den USA gelegt hatte, verkauften sich beide Modelle sehr schlecht. Vom 350SD wurden 2.066 Einheiten abgesetzt, vom längeren 350SDL 2.925.

In Deutschland gibt es wenige 126er Diesel. Einige sind Sonderumbauten, andere wiederrum aus den Staaten re-importierte US-Diesel. Diese erkennt man – falls nicht zurückgerüstet – an den dicken Stoßfängern sowie an den US-Scheinwerfern, die je nach Bauzeit anders aussehen. Die 350er Modelle hatten die gleichen Scheinwerfer wie der 300SDL (1985-1987). Auch der Innenraum ist etwas anders gestaltet. Der Tacho zeigt neben den (kleineren) km/h-Angaben vor allem Meilen an. Auch die Farbkombinationen der Amis sind anders als bei uns. Während in Deutschland die Oberklasse-Autos meistens Silber, Grau, Blau und Schwarz sind, stehen die Amerikaner mehr auf Naturfarben. Creme, Braun, Bordeau, Dunkelgrün oder Rot sind beliebte Kombinationen. Auch der Innenraum ist nicht immer Schwarz oder Grau wie bei Uns. Das oft bestellte Leder ist meistens Dattel, Creme, Braun oder auch Weinrot! Ein anderes Vorteil bietet die sehr gute Ausstattung der echten US-126er. Um auf dem fremden Markt konkurenzfähig gegen die günstigeren Cadillacs, Lincolns oder später auch den Lexus zu sein, mußten die teuren Mercedes sehr gut ausgestattet sein. So ist hier eine Klimaanlage das mindeste.